Gemeinwohlökologisches Handeln bedeutet, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen so zu treffen, dass sie nicht nur individuellen Interessen dienen, sondern das Wohl der gesamten Gemeinschaft und den Schutz der Umwelt in den Mittelpunkt stellen. Es geht darum, sowohl soziale Gerechtigkeit als auch ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, um langfristig eine lebenswerte Gesellschaft und eine intakte Umwelt zu sichern.

Wesentliche Merkmale des gemeinwohlökologischen Handelns:

  1. Ausrichtung auf das Gemeinwohl:
    Im Gegensatz zu rein profitorientiertem Handeln steht beim gemeinwohlökologischen Ansatz die Frage im Vordergrund, wie wirtschaftliche Aktivitäten der Allgemeinheit zugutekommen können. Unternehmen und Individuen handeln so, dass sie positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, z.B. durch faire Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne oder soziale Projekte.
  2. Nachhaltigkeit und Umweltschutz:
    Gemeinwohlökologisches Handeln legt großen Wert auf den sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dies bedeutet, ökologische Kreisläufe zu respektieren, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, erneuerbare Energien zu fördern und nachhaltige Produktions- und Konsummuster zu etablieren, die den Planeten auch für kommende Generationen lebenswert erhalten.
  3. Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen:
    Im Zentrum dieses Handelns steht die Überzeugung, dass die jetzigen Entscheidungen Auswirkungen auf zukünftige Generationen haben. Gemeinwohlökologisches Handeln erfordert daher, ökologisch verträgliche und soziale Entscheidungen zu treffen, die eine lebenswerte Zukunft sicherstellen.
  4. Kooperation statt Konkurrenz:
    Im Gegensatz zu marktwirtschaftlichen Modellen, die auf Wettbewerb setzen, fördert das gemeinwohlökologische Handeln die Zusammenarbeit. Unternehmen, Institutionen und Individuen arbeiten kooperativ zusammen, um gemeinsame Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen zu finden, anstatt in Konkurrenz zu treten.
  5. Demokratische Mitbestimmung und Teilhabe:
    Entscheidungsprozesse sollen in einem gemeinwohlorientierten Ansatz transparent, partizipativ und demokratisch sein. Die Beteiligung der Gesellschaft und verschiedener Interessengruppen bei der Gestaltung von ökologischen und wirtschaftlichen Prozessen ist zentral, um sicherzustellen, dass die Interessen des Gemeinwohls und der Umwelt gleichermaßen berücksichtigt werden.
  6. Soziale Gerechtigkeit:
    Gemeinwohlökologisches Handeln zielt darauf ab, Ungleichheiten abzubauen und Chancengleichheit zu schaffen. Dies umfasst den Zugang zu Bildung, gerechte Einkommensverteilung und die Sicherstellung der Grundbedürfnisse für alle, wie sauberes Wasser, Nahrung und ein gesundes Umfeld.

Insgesamt strebt das gemeinwohlökologische Handeln eine Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen an. Es basiert auf der Überzeugung, dass wirtschaftliches Handeln nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern stets in einem sozialen und ökologischen Kontext gesehen werden muss, um langfristig ein gutes Leben für alle zu ermöglichen.